Ökonomische Realitäten, strukturelle und gesellschaftliche von Geschlechterstereotype geprägte Verhältnisse haben vielfältige Auswirkungen auch auf das Leben von Jugendlichen. Wie weitreichend diese Einflüsse sind und was hinter als „normal” angesehenen Annahmen, unhinterfragten Verhaltensweisen und Mustern an vergeschlechtlichten Mechanismen steckt, ist dabei vielen nicht bewusst. Die Übung „Wäschewaschen ist doch keine Arbeit!” macht eine Auseinandersetzung damit möglich.
Die Methode eignet sich sowohl als Einstieg ins Thema als auch für eine vertiefende Diskussion.
Die Übung kann mit verschieden großen Gruppen durchgeführt werden, ideal ist eine Teilnehmer*innenanzahl zwischen 4 und 15 Personen.
Die Karten mit den Sätzen werden für alle gut sichtbar, beispielsweise auf einem großen Tisch oder am Boden, aufgelegt. Die Nummerkärtchen werden in eine Schachtel oder bei größeren Gruppen in mehrere Schachteln gegeben und für alle gut zugänglich bereitgestellt.
Die Einführung in die Übung könnte folgendermaßen sein:
„Wir haben hier verschiedene Aussagen liegen, wie zum Beispiel: ‚Wäschewaschen ist doch keine Arbeit, das macht eh die Waschmaschine.‘ Hier habt ihr Schachteln mit Nummernkärtchen von 1 bis 10. 1 bedeutet dabei: ‚Ich stimme gar nicht zu.‘ 10 bedeutet: ‚Ich stimme absolut zu.‘ Die anderen Werte sind Abstufungen, also ist beispielsweise 9: ‚Ich stimme fast ganz zu‘ oder 5: ‚Ich stimme weder zu noch lehne ich diese Aussage ab.‘ Nun soll jede Person zu jeder Aussage ein Nummernkärtchen legen, je nachdem, wie sehr sie dieser Aussage zustimmt bzw. nicht zustimmt. Anschließend werden wir dann gemeinsam über die Sätze sprechen.”
Nun legt jede Person zu jeder Aussage ein Nummernkärtchen. Danach werden die Ergebnisse besprochen. Gibt es Häufungen in Zustimmung bzw. Nichtzustimmung bietet es sich an, die Diskussion mit diesen zu eröffnen.
Die Diskussion könnte mit den hier genannten Fragen begonnen werden. Je nach Zeit und Interesse kann das Gespräch über die einzelnen Aussagen unterschiedlich lange dauern bzw. kann bewusst ein Fokus gesetzt werden.
Wie findest du diese Aussage? Warum hast du gerade diese Zahl gesetzt?
Ist das eine Aussage, die du schon öfters gehört hast? Von wem? In welchem Zusammenhang?
Was glaubst du, könnte bei dieser Aussage noch eine Rolle spielen? Was könnte noch hinter dieser Aussage stecken?
Spielt Geschlecht im Zusammenhang mit dieser Aussage eine Rolle? Wenn ja, inwiefern?