WITH YOU*TH

Ich bin besonders, ...

Hintergrund

Die Methode „Ich bin besonders, …“ fokussiert auf die Auseinandersetzung mit verschiedenen Facetten von Identität/en und zielt auf das Anerkennen von Differenzen sowie der Einzigartigkeit aller Individuen ab. Außerdem soll sie aktiv dazu beitragen, das Selbstwertgefühl junger Menschen zu stärken.

„Ich bin besonders, …“ ist eine Methode von out@school1, die im Zuge des Projekts WITH YOU*TH von poika verändert und adaptiert wurde. Sie ermöglicht es, sich auf verschiedenen Ebenen mit Individualität zu beschäftigen und Denkmuster zu entwickeln, die jungen Menschen dabei helfen, sich selbst und andere in ihrer Einzigartigkeit wertzuschätzen. Je nachdem, in welchem Kontext der Workshop stattfindet, kann ein besonderer Fokus auf Geschlechtsidentität und Abbau von Stereotypen gelegt werden, indem aufgezeigt wird, dass das, was Menschen ausmacht, außerordentlich vielfältig ist und keinem bestimmten Geschlecht oder einer bestimmten Identität zugeschrieben werden kann. Zudem kann die Übung verdeutlichen, dass mitunter gerade Eigenschaften, die wir an uns selbst wenig schätzen, von anderen Personen besonders positiv bewertet werden.

Trainer*innen kommt hier die Aufgabe zu, auch unsicheren Jugendlichen eine Möglichkeit zu geben, sich einzubringen. Dies ist zuweilen gar nicht so einfach, weil Gruppenzwang und gesellschaftliche Normen dazu führen können, dass Eigenschaften als positiv bzw. negativ bewertet werden. Hier ist es wichtig, die Teilnehmer*innen zu ermutigen und zu bestärken, andere Sichtweisen einzubringen, indem Eigenschaften, die geschlechtsspezifisch oft als negativ dargestellt werden, wie beispielsweise Schüchternheit oder Lautsein, als mögliche positive Ressource gerahmt werden.


  1. Unterlagen des Schulprojekts out@school/Verein Go West für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans, Inter und Queer, Bregenz, 2010; adaptiert im Rahmen des Projekts WITH YOU*TH.

Praktische Hinweise

Gruppengröße

Diese Übung kann sowohl mit kleinen als auch mit großen Gruppen durchgeführt werden. Wichtig dabei ist, dass der*die Trainer*in der Gruppe zutraut, ein respektvolles Miteinander zu schaffen. Für die Einzelarbeit ist es wichtig, genug Raum zu haben, sodass die Teilnehmer*innen sich zurückziehen können, um in Ruhe zu reflektieren und zu arbeiten.

Dauer

Materialien

Aufbau und Anleitung

Die Übung findet in drei Schritten statt: Einführung, Einzelarbeit, gemeinsame Diskussion.

Ein möglicher Einstieg in die Methode ist:

„Der wichtigste Mensch in eurem Leben seid ihr selbst und manchmal fällt es euch vielleicht schwer, zu sehen, was euch besonders macht. Weil wir aber alle sehr unterschiedliche Persönlichkeiten und Hintergründe haben, andere Dinge mögen, zum Beispiel verschiedenen Hobbys nachgehen, sind wir sehr verschieden und das ist gut so. In dieser Übung machen wir uns zuerst in einer Einzelarbeit Gedanken, was es ist, das uns besonders macht. Überlegt für euch, welche Eigenschaften ihr habt, was euch an euch besonders wichtig ist, was ihr an euch selbst mögt. Das ist vielleicht gar nicht so einfach, wie es klingt. Sucht euch bitte einen Platz, an dem ihr euch wohl fühlt und ungestört seid und denkt für euch darüber nach. Danach kann jede Person, die möchte, ihre Gedanken mit der Gruppe teilen, niemand muss dies aber tun.“

Um den Einstieg in die Übung zu erleichtern, können auch Beispielsätze genannt werden:

Ich bin besonders, …

Anschließend suchen sich die Teilnehmer*innen einen Platz zum Nachdenken. Wenn sie wollen, können sie ihre Gedanken aufschreiben. Danach kommen alle in der großen Gruppe zusammen und der*die Trainer*in fragt, wer etwas teilen möchte. Es kann auch sein, dass sich niemand meldet. Dann kann besprochen werden, warum es mitunter schwierig ist, von den eigenen Besonderheiten zu erzählen.

Es ist wichtig, darauf zu achten, dass jede Person die Möglichkeit zu sprechen erhält, es zugleich jedoch nicht zu Konkurrenzverhalten und Leistungsdruck kommt und respektvoll mit den Aussagen umgegangen wird. Gerade in großen Gruppen können vorhandene Konflikte die Übung dynamisch beeinflussen. Dies gilt es bei Bedarf zu thematisieren.

Als Alternative können die Beispielsätze auch in der großen Runde gebracht werden und die Teilnehmer*innen verhalten sich dazu.

Diskussion

Folgende Leitfragen können als Einstieg in die Diskussion dienen:

Die Diskussion soll dazu dienen, zu reflektieren, welche Eigenschaften überhaupt als besonders eingestuft werden, ob es zum Beispiel eher um Hobbys, Persönlichkeitsmerkmale oder Aussehen geht und warum dies so ist.

Sich selbst aus einer Gruppe herauszuheben kann einfach oder schwierig sein, Spaß machen oder Unbehagen bereiten. Nicht selten sind hier vergeschlechtlichte stereotype Verhaltensweisen zu beobachten, diese können bei Bedarf auch mit der Gruppe gemeinsam reflektiert werden. Dabei ist es wichtig, allgemein zu formulieren, damit einzelne Personen sich nicht beschämt fühlen bzw. in Verlegenheit gebracht werden.

Ein weiteres wichtiges Thema ist, wie sich Menschen fühlen, die aufgrund von Merkmalen oder Eigenschaften gesellschaftliche Ablehnung erfahren. Je nach Fokus kann hier explizit auf bestimmte Geschlechtsidentitäten eingegangen werden und wie es ist, wenn Personen darauf reduziert werden.

Weiterführende reflektierende Fragen sind:

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