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Steckbrief

Hintergrund

Die Übung „Steckbrief“ verbindet Kreativität (Fotografie) mit der positiven Auseinandersetzung mit der eigenen Person und der Stärkung des Selbstbildes. Die Übung ist zusammen mit dem Zusatzblatt „Nachrichten für …“ inspiriert von Freund*innenschaftsbüchern und diversen Empowerment- bzw. Ressourcenübungen (z. B. Ressourcenblume, Ressourcenklavier) entstanden.

Die Auseinandersetzung mit den positiven Seiten der eigenen Person bzw. des eigenen Lebens kann Mut machen und Selbstvertrauen stärken. Mitunter fällt dies aber auch sehr schwer. Immer wieder zeigt sich in Workshops, dass Teilnehmer*innen positive Selbstzuschreibungen nicht gewohnt sind bzw. diese nicht zulassen oder unterdrücken, um beispielsweise „nicht als Angeberin zu gelten“ oder aus der Gruppe herauszustechen. Auch ist es, geprägt durch ein fehlerorientiertes Schulsystem und gesellschaftliche Gepflogenheiten, mitunter einfacher Kritik zu üben, als dem Gegenüber Komplimente zu machen und mitzuteilen, was an ihm*ihr geschätzt wird, toll oder einzigartig ist. Daher soll dem Arbeiten am eigenen Steckbrief ausreichend Zeit zur Verfügung gestellt und gewährleistet werden, dass jede Person auch physisch ausreichend Raum hat, um ungestört über sich selbst nachzudenken und kreativ zu sein.

Die Übung eignet sich besonders gut als Abschluss eines Workshops oder einer Workshopreihe, da sie die Teilnehmer*innen mit positiven Gefühlen, der Anerkennung der eigenen Stärken und Besonderheiten sowie der Wertschätzung durch andere entlässt. Zudem stellt das Arbeiten mit der Polaroidkamera für viele Teilnehmer*innen eine spannende Neuheit abseits ihrer digitalen Fotografiergewohnheiten dar und macht erfahrungsgemäß viel Spaß.

Praktische Hinweise

Gruppengröße

Die Übung kann in unterschiedlichen Gruppen durchgeführt werden, idealerweise mit nicht mehr als 20 Personen, da sonst der zeitliche Rahmen gesprengt wird. Es ist zeitlich sinnvoll das Fotografieren und Ausfüllen der Steckbriefe parallel laufen zu lassen.

Dauer

Materialien

Aufbau und Anleitung

Arbeiten mit der Polaroidkamera

Erfahrungsgemäß löst das Arbeiten mit der Polaroidkamera bei den Teilnehmerinnen Begeisterung aus und macht viel Spaß. Je nach Gruppe können die Workshopleiterinnen die Teilnehmer*innen fotografieren oder diese sich gegenseitig. Im Vorfeld sollte der Umgang mit der Polaroidkamera kurz erklärt werden, da oft nicht alle Teilnehmerinnen damit vertraut sind. Dafür und für das Fotografieren selbst, ist unbedingt genügend Zeit einzuplanen.

Leider sind Polaroidfilme nicht gerade kostengünstig, daher ist es sinnvoll, die Teilnehmer*innen zu Beginn darauf hinzuweisen und das Fotografieren gegebenenfalls auf ein Bild pro Person zu beschränken. Das Foto wird dadurch mitunter zusätzlich besonders.

Steckbrief

Jede Person bekommt eine auf einem etwas dickeren Papier ausgedruckte Vorlage des Steckbriefes. Darauf wird das Foto aufgeklebt, dann füllt jeder für sich die Fragen aus. Der hier verfügbare Steckbrief bietet eine mögliche Vorlage. Um eine individuellere Gestaltungsmöglichkeit anzubieten ist es möglich ohne Vorlage zu arbeiten. Dies empfiehlt sich vor allem auch für ältere Jugendliche. Das Foto kann hier einfach auf einen dickeren Karton geklebt werden. Die Teilnehmer*innen sammeln rund um ihr Foto positive Dinge. Das können beispielsweise sein:

Steckbriefe sind Jugendlichen in der Regel aus Freundinnenschaftsbüchern bekannt. Wichtig ist, dass jede Person die Vorlage ausschließlich für sich selbst ausfüllt und, da es sich mitunter um sehr persönliche Dinge handelt, einmal mehr die Freiwilligkeit der Präsentation bzw. Preisgabe von Informationen betont wird.

Nachrichten für …

Zusätzlich können die „Nachrichten für …” ausgefüllt werden. Es empfiehlt sich, die Vorlagen erst nach Ausfüllen der Steckbriefe auszuteilen, da in der Gruppe sonst möglicherweise Unruhe und/oder Überforderung entstehen. Auf die Vorlage wird der Name geschrieben, dann wird sie der Reihe nach an die anderen Teilnehmer*innen weitergegeben, die nun ihre Komplimente und Wertschätzungen für die betreffende Person darauf schreiben. Für diese Übung müssen sich die Personen zumindest etwas kennen. Wichtig ist auch, dass eine entsprechende Atmosphäre vorhanden ist, die sicherstellt, dass tatsächlich ausschließlich positive Dinge aufgeschrieben werden, sowie darauf zu achten, dass bei jeder Person genügend Einträge gemacht werden.

Wird ohne Vorlage gearbeitet, können die Komplimente der Teilnehmer*innen beispielsweise auch auf der Rückseite des zuvor gestalteten Blattes gesammelt werden.

Diskussion und Reflexion

Diskussion und Reflexion erfolgen in der großen Gruppe. Neben der inhaltlichen Besprechung kann auch der Prozess selbst reflektiert werden. Folgende Fragen können als Einstieg dienen.

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