Die Übung soll unterschiedliche Ausgestaltungsmöglichkeiten und positive Erfahrungen von Beziehungen sichtbar machen und stärken. Sie ist vielfältig einsetzbar, eignet sich sowohl als Einstiegs- als auch als vertiefende Methode, kann aber auch am Schluss eines Workshops stehen, entlässt sie die Teilnehmer*innen doch mit positiven Assoziationen zum Thema Beziehungen.
Die Übung ist sowohl in Bezug auf die Gruppengröße als auch das Alter variabel. Bei sehr kleinen Gruppen kann auch einzeln gearbeitet und die Ergebnisse anschließend gemeinsam besprochen werden.
Da Jugendliche beim Wort „Beziehung” in der Regel zuerst an Liebesbeziehungen denken, soll zu Beginn kurz über die Vielfalt von Beziehungen gesprochen werden.
Der Einstieg in die konkrete Übung kann folgendermaßen aussehen:
„Es gibt viele Dinge, die eine Beziehung ausmachen und die für eine Beziehung wichtig sind. Für jede Person ist das mitunter etwas anders. Ich habe hier ein Plakat mit Begriffen, die eine gute Beziehung ausmachen können. Jede Person entscheidet sich für fünf Begriffe und markiert diese mit einem Stift (mit einem Klebepunkt). Anschließend besprechen wir das Ergebnis. Folgende Begriffe stehen zur Auswahl: …“
Dann werden die Begriffe kurz vorgelesen. Jede Person bekommt entweder fünf Klebepunkte oder darf bei fünf Begriffen, die für sie für eine gute Beziehung am wichtigsten sind, einen Strich machen. Sind alle fertig, wird das Ergebnis besprochen.
Bei sehr kleinen Gruppen kann auch jede Person für sich arbeiten. Dazu werden die Begriffe ausgedruckt und ausgeschnitten. Jede Person erhält einen Satz Begriffe, reiht diese nach Wichtigkeit und klebt sie auf ein Blatt Papier. Anschließend werden die Ergebnisse nebeneinandergelegt und besprochen.
Bei sehr großen Gruppen können nicht alle gleichzeitig ihre Begriffe markieren. Hier wird die Dynamik in der Gruppe sichtbar: Wird gewartet, verhandelt, Gewalt angewandt? Auch darüber kann bei Bedarf gesprochen werden.
Bei älteren Teilnehmer*innen kann ohne Begriffsvorgaben gearbeitet werden. Dann sucht entweder jede Person für sich selbst fünf Begriffe oder es werden zuerst gemeinsam 20 Begriffe gesammelt.
Als Einstieg in die Gruppendiskussion können beispielsweise folgende Fragen gestellt werden:
War es einfach/schwierig, sich zu entscheiden?
Warum hast du dich/habt ihr euch so entschieden?
Warum hast du/habt ihr manches nicht ausgewählt?
Wo gibt es Häufungen, wofür haben sich nur wenige/gar keine Personen entschieden? Warum?
Fallen geschlechtsspezifische Häufungen auf, ist es sinnvoll, darüber zu sprechen.
Was könnten die Gründe dafür sein?
Welche Erwartungshaltungen (von anderen, einer Person an sich selbst) können dahinterstecken?